Flämischer Maler Anton Schoonjans, Hofmaler in Wien
Er wurde in Ninove (B) getauft (05.03.1655) und studierte in Antwerpen (B) unter Erasmus Quellinus II, einem Rubens Schüler. Anlässlich einer Romreise schloss er sich den Bentvueghels an (der Gruppe dort ansässiger niederländischer und flämischer Künstler); seit 1674 wurde er auch unter dem Spitznamen Parrhasius bekannt. In Rom wohnte er bei Carel de Vogelaer in der Via Margutta; von 1688 bis 1689 wohnte er am Corso, nahe der Via di Ripetta. Unbeantwortet blieb hingegen die Frage über das Wann des Aufenthaltes in Lyon, wie über seine Ankunft in Wien. Am 1695 wurde er in Wien kaiserlichen Hofmaler (Kaiser Leopold I). Er war Lehrer von Georg Gsell und wahrscheinlich auch von Margaretha Haverman.
Verheirat mit Franziska Mariae Regina (Schweizerin), Opernsängerin (Sopran), † 03.02.1759 Wien.
In Wien entstand daß anmutige Gemälde St. Joseph mit dem Kinde, für den 1700 am ersten südlichen Pfeiler des Stephansdomes errichteten marmornen Altar; diesem folgte das Altarbild, die Marter des Hl. Sebastian vorstellend, für die in Wien von Fischer von Erlach erbaute, 1702 eingeweihte St. Peterskirche.
Die spärlichen Nachrichten, die aus Anton Schoonjans letzten Lebensjahren vorliegen, deuten stark darauf hin, dass der Maler zurückgezogen in Perchtoldsdorf lebte.
Porträt: A. Schoonjanss durch Heinrich Dittmers (vermutlich * 1625 in Hamburg; † 1677 in Kopenhagen), auch Henderick Dittmars genannt, war ein deutsch-dänischer Maler und Kupferstecher, der zu Lebzeiten als dänischer Hofmaler wirkte.
Werke von ihm in und um Wien sind im Stephansdom, in der Stiftskirche des Neuklosters (Wiener Neustadt) und in Weikersdorf. Vor allem seine Porträt- und Historienmalerei ist in Fachkreisen bekannt.
Zwischenzeitlich war er in Kopenhagen (um 1696), Berlin (um 1702), Den Haag (um 1704), Amsterdam (1706), Düsseldorf (bis 1716) und angeblich auch am englischen Hof tätig.
Dem Maler Anton Schoonjans sind mehrere Porträts zu verdanken, die Sophie Charlotte für ihre Residenz in Berlin bestellte.
Sein letztes gesichertes Werk ist eine Kreuzesabnahme für das 1717 gegründete „adeliche Frauen-Closter der Salesianerinnen“ am Wiener Rennweg.